Jan van Munster

Jan van Munster

*1939

Brainwaves, 2001

Leuchtstoffröhren, Länge bis zu 8 m

Im Werk von Jan van Munster lassen sich drei Grundpfeiler ausmachen, welche der Gedankenwelt der Minimal Art, der Concept Art und der Konkreten Kunst entstammen. Es gibt keinen Stillstand in seinen Arbeiten, alles fließt, strömt, gefriert, magnetisiert, vibriert, tropft oder leuchtet. In der Regel verwendet der Künstler „außerkünstlerische“ Werkstoffe für seine Kunst, in der Energie und Zeit wichtige Rollen spielen. Van Munster bezieht oftmals sein eigenes Ich in die Werkprozesse mit ein, was auch bei den Brainwaves der Fall ist. Diese repräsentieren Hirnströme des Künstlers. Hierzu verwendete er als Vorlage Ausschnitte eines medizinischen Messprotokolls, des EEGs, und übertrug diese in geschwungene Leuchtstoffröhren. Die Brainwaves bilden maßstabsgerecht in sich zusammenhängende Einheiten aus diesem Messprotokoll, da es sich aber lediglich um einen kurzen Ausschnitt handelt, ist dessen Bedeutung im medizinischen Sinne selbst von einem Arzt nur noch schwer zu deuten. Das Protokollbuch des Arztes wird zum Skizzenbuch des Künstlers. Der Künstler verleiht der eigenen, schöpferischen Energie bildnerisch/energetisch Ausdruck und bietet trotzdem eine gewisse Allgemeingültigkeit. Da „jeder Mensch Brainwaves in seinem Kopf hat“ wird dem Betrachter eine Identifikation mit der eigenen Person ermöglicht. Es wird nicht nur visuell der Eindruck von Licht vermittelt, sondern vor allem die eigentlich nicht sichtbare Energiegeladenheit des Menschen. Physikalische und künstlerische Energie vereinigen sich in den Brainwaves zu einer Gesamtheit. Es handelt sich bei dieser Variation seiner „Ich-Studien“ um den bisher exaktesten Versuch, eigene Energieimpulse in künstlerische Form zu bringen.

Textbeschreibung
ERIK N., Matthias T., Graffiti-Team, Fanz_the_one, derdream, C. REAL, qumi76, Sven Kleis/Grow Down
Y-Tunnel
Graffiti-Künstlerinnen und Graffiti-Künstler
Hall of Fame
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