Ilya und Emilia Kabakov

Ilya und Emilia Kabakov

geb. 1933 und geb. 1945

Denkmal für einen Gefangenen, 2004/10

Beton, Stahlgitter, Baum 60 x 1420 x 1420 cm

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ein audioguide-beitrag zum werk von dichter+herrmann/artradio.de

Halten sich Leid und Verfolgung in gebührendem Abstand, bleibt die Anteilnahme eine pro forma-Angelegenheit in unverfänglichen Betroffenheitsgesten. Ilya und Emilia Kabakov, bekannt für ihre konzeptualistischen Werke, die sich wiederholt einem Appell gegen Verfolgung, Unrecht und Leid durch Menschen an Menschen verschrieben haben, führen eine solche Konstellation in „Denkmal für einen Gefangenen“ ad absurdum. Der Betrachter ist Teil und unfreiwilliger Hauptakteur einer bühnenhaften Inszenierung. Der Baum als Allegorie der individuellen Natur im Zentrum einer anonymen symmetrischen Architektur sucht sich aus der Tiefe durch Gitterstäbe seinen Weg in die Freiheit, um wieder ein Teil der durch die umgebende Parklandschaft verkörperten selbstbestimmten Gemeinschaft zu werden. Dabei ist der imaginäre Gefangene stets unserer Beobachtung ausgesetzt. Auf Bänken kann der untätige Leidensvoyeur verweilen und weiß bereits von der Aussichtslosigkeit der Befreihungsmühen. Die Tatenlosigkeit ist das zum Leiden addierte Unrecht. Der Betrachter wird schon beim Betreten der zum Werk führenden Pfade dieser Anklage ausgesetzt. Seine Rolle ist festgelegt, bevor er sich der Arbeit überhaupt bewusst wird. (ish)

Textbeschreibung
ERIK N., Matthias T., Graffiti-Team, Fanz_the_one, derdream, C. REAL, qumi76, Sven Kleis/Grow Down
Y-Tunnel
Graffiti-Künstlerinnen und Graffiti-Künstler
Hall of Fame
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