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Der Skulpturenpark mit einem schönen Baumbestand hinter dem Rathaus, also nur wenige Minuten vom Skulpturenmuseum entfernt, ist der alte Friedhof von Marl. Ausgangspunkt für Eckers Marler Installation aus zwei großen roten Wolken – perforierte Aluminiumkörper – in fast 10 Meter Höhe war eine alte Eiche, ein kerngesunder Bilderbuchbaum, so wie ihn Kinder malen: ein riesenhafter Stamm mit schrundiger Borke und kräftigen Ästen, die jenseits des Sichtbaren in den Himmel ragen. Künstlerische Objekte, zumal wenn sie rot sind, fallen sofort als Fremdkörper auf. Im Verhältnis zu seinen früheren viel kleineren „roten Ohren“, die Ecker erstmals 1986 im Hamburger Jenisch-Park in großer Zahl an Bäumen beidseitig eines Hohlwegs ausstellte, ist die Marler Arbeit eine präzise Setzung, ein Dialog zwischen den zwei geschwungenen Körpern und der Physiognomie des Baumes. „Der öffentliche Raum ist ein Kampfort der Aufmerksamkeiten geworden“, schreibt Bogomir Ecker, meint dabei aber den städtischen Raum mit seinen auch optisch lauten Signalen, nicht den gepflegten Park, wo die überdimensionierten Ohren weithin leuchten und Spaziergänger animieren, sich über das Eigenleben der Dinge Gedanken zu machen. (ge)