Wenn man im öffentlichen Raum arbeitet, hat man eine extrem hohe Verantwortung, dem Raum etwas zu geben, was vorher nicht da war; was aber absolut Sinn machen muss.
Lutz Fritsch Tweet
2 lackierte Stahlstangen
Höhe 350 cm, Durchmesser 5 cm
Erworben 1988
Zwei orangefarbene Stangen sind einander gegenüber diesseits und jenseits des City-Sees senkrecht in das Ufer gerammt und markieren so zwei bestimmte Orte. Dem Auge des Betrachters bieten sie räumliche Orientierungshilfe, wie jene Stäbe, die zur Landvermessung gebräuchlich sind. Sie setzen Maßstäbe im wahrsten Sinne des Wortes.
Der kürzeste Weg von Stab zu Stab ist allerdings nicht begehbar, denn er führt über das Wasser, und nur das Auge kann ihn ermessen. Der Betrachter aber kann den See umrunden. Sein Körper wird dann zu einer dritten, veränder-lichen Senkrechten, die sich zwischen den feststehenden Koordinaten der Stäbe bewegt und sich an ihnen räumlich orientieren kann.
Lutz Fritsch schreibt über seine Absichten:
„Durch die Gehbewegung und die damit verbundenen unterschiedlichen Blickrichtungen im Raum, durch die sich scheinbar verschiebenden Positionen von ORANGE, ergeben sich für ORANGE immer andere Hintergründe, entstehen im Betrachter immer neue Raumerkenntnisse….
Je nach Jahreszeit, je nach Tageszeit und Lichtsituation wird die Skulptur, der Ort, das Geschehen immer wieder anders, neu erlebt werden. Dabei ist ORANGE, senkrecht, ein beständiger Maßstab in einer sich ständig verändernden Umgebung.“