Hans Steinbrenner

Hans Steinbrenner

1928-2008

Figur, 1983

Eichenholz, 360 x 63 x 45 cm

Steinbrenner begann in den frühen Jahren seines Schaffens Bronze-, Holz- oder Steinfiguren nach dem Vorbild von Wilhelm Lehmbruck und Hermann Blumenthal – also ganz auf die menschliche Figur konzentriert – zu konzipieren. Die Kunstwerke sind noch eingespannt von einem tektonischen Gerüst und starrer Symmetrie, bis er sich Anfang der 1950er-Jahre dem Gestalthaften weiter entzieht und seine Figuren zu amorphen Massen, zu schwellenden, organisch anmutenden Rundformen werden. Das Thema der menschlichen Figur bleibt dennoch stets allgegenwärtig in seinem Werk, auch in den 1960er-Jahren, als sich Steinbrenner hin zu aufbauenden Würfel- oder Quaderelementen orientiert. Der Schaffensprozess gliedert sich beim Künstler in mehrere Schritte. Zunächst skizziert Steinbrenner seine Figuren mit Bleistift oder Feder vor und zerlegt sie dabei in einzelne Abschnitte, die er dann anschließend wieder zusammensetzt. Daraufhin entsteht ein Modell aus Kunststein, bevor er an der Endfassung zu arbeiten beginnt. Bei der Figur zeigen sich deutlich die charakteristischen formalen Prinzipien Steinbrenners. Die asymmetrische Anordnung der Kuben und Quader um eine Mittelachse und das dynamische Moment der vertikalen Reihung erzeugen eine Spannung, die das Ergebnis des Ankämpfens der Einzelteile gegen die Symmetrie des Ganzen ist. Die Ruhe, die von der Figur ausgeht, entsteht durch das Aussondieren des Verhältnisses der Teile zum Ganzen, von Asymmetrie und Symmetrie, von Statuarik und Rhythmik. Das erzählerische Moment lässt Steinbrenner aus, indem er die Binnenstruktur, also die Oberfläche schwarz einfärbt, um das Abstrakte zu fokussieren und somit den Blick radikal auf die Form zu lenken.

Textbeschreibung
ERIK N., Matthias T., Graffiti-Team, Fanz_the_one, derdream, C. REAL, qumi76, Sven Kleis/Grow Down
Y-Tunnel
Graffiti-Künstlerinnen und Graffiti-Künstler
Hall of Fame
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