Eberhard Bosslet

Eberhard Bosslet

geb. 1953

Lagerhaltung, 1998

Stahlbeton ca. 185 x 400 x 470 cm

Eine Intervention, die selbst einem Eingriff unterworfen wird. Seit den 1980er-Jahren fordert Bosslet den städtischen Innen- wie Außenraum heraus, stellt die architektonische Relevanz städtebaulicher Entscheidungen auf die Probe. Dabei greift er stets auf industriell gefertigte Formen baugewerblichen Ursprungs zurück. Mit „Lagerhaltung“ entstand somit ein Werk, das in seiner Unmittelbarkeit roher Betonblöcke, deren Stahlgerüste aus dem Korpus herausstechen, die Behörden und Mitbürger irritierte. Gegen die potentielle Verletzungsgefahr, die von dem Werk laut städtischer Entscheidung ausgehe, wurde ein Bauzaun um das Werk gezogen mit dem Verweis „Betreten der Baustelle verboten“. Den Künstler störte es nicht. Vielmehr bestätigte es die potentiell paradoxe Interferenz von öffentlichem Raum und öffentlicher Reaktion. Wie Fertigbauteile, Module auf einer Baustelle, die ihren Einsatz erwarten, sind die Betonkörper nun aus Sicherheitsgründen einer Lagerhaltung höherer Gewalt auf unbestimmte Zeit ausgeliefert. Denn von einer Nutzung muss man wohl angesichts ihrer scheinbaren Gefährdung für die Öffentlichkeit absehen. So bleibt vice versa dem „unberührbaren“ Kunstwerk seine Ruhe gegönnt. (ish)

Textbeschreibung
ERIK N., Matthias T., Graffiti-Team, Fanz_the_one, derdream, C. REAL, qumi76, Sven Kleis/Grow Down
Y-Tunnel
Graffiti-Künstlerinnen und Graffiti-Künstler
Hall of Fame
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