Victor Bonato

Victor Bonato

1934-2019

Wie oben so unten, 1999

Eisen, farbig gefasst; 500 x 15 x 15 cm

In seinen Anfängen als Wand- und Glasmaler stand Bonato, wenn auch noch nicht so bewusst, bereits auf der Grenze zwischen innen
und außen, privat und öffentlich. In den späten 60ern hatte er sich endgültig von der Malerei abgewandt und war in den 70ern
durch seine Spiegelobjekte bekannt geworden. Er beschäftigte sich danach mehr und mehr mit der Erarbeitung anspruchsvoller
Projekte im und für den öffentlichen Raum. Das maßgebliche Prinzip der ästhetischen Praxis von Victor Bonato ist die Reduktion,
sowohl rein formal, als auch in der Materialwahl. Die Arbeit „wie oben so unten“ ist eine scheinbar einfache Arbeit, welche aus zwei
90° Eisenwinkeln besteht, die farbig Rot gefasst wurden und somit formal als auch vom Material her reduziert sind. Optisch scheint
er sich dem Konstruktivismus zuzuwenden, dennoch gibt es für ihn keine rein formale Lösung. Bei näherer Betrachtung der Arbeit
fällt die Komplexität des dahintersteckenden Gedankens ins Auge. Unten sind die Winkel so zueinander gesetzt, dass sie für das Auge
des Betrachters eine geschlossene quadratische Form bilden, welche sich zur Mitte hin in leichter Torsion auseinander bewegt, um
am oberen Ende wieder in derselben geschlossenen Form zu enden wie unten. Für Bonato gilt weiterhin die Maxime der klassischen
Ästhetik: Form und Inhalt zueinander in angemessene Beziehung zueinander zu setzen. Sein erklärtes Ziel ist es, „komplexe Gedanken
möglichst einfach zu materialisieren“. Bei seinen Arbeiten für den öffentlichen Raum stellt er oft einen Bezug zu der Spezifik des
Ortes her.

Textbeschreibung
ERIK N., Matthias T., Graffiti-Team, Fanz_the_one, derdream, C. REAL, qumi76, Sven Kleis/Grow Down
Y-Tunnel
Graffiti-Künstlerinnen und Graffiti-Künstler
Hall of Fame
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