„Der Kreis ist für mich nach der Kugel die vollendetste Form der Welt. Ich bin von ihm besessen.“ So Ramseyer 2004 über seine Obsession, die er kontinuierlich in Variationen erprobte. Früh löste er sich von einer figurativen Bildsprache, um zu einer eigenen Auseinandersetzung mit der Abstraktion zu gelangen, die ihn zu einem der bedeutendsten Schweizer Bildhauer des 20. Jahrhunderts machte. Der Einfluss Ossip Zadkines, in dessen Atelier er zwischen 1949 und 1951 arbeitete, bereitete seinen Weg zur abstrakten Formenwelt, die Ramseyer in eine – für seine Arbeiten so typisch gewordene – schwingende Spannung versetzt. 1956 nahm er an der Biennale von Venedig teil, 1972 an der Ausstellung „Stadt und Skulptur“ in Marl. Die Form des Kreises, auf die er sich zunehmend fokussierte, eröffnete ihm ein Modular an Varietäten von offen/geschlossen, meditativ/energetisch, worauf die Marler Arbeit „Reflux“ in ihrer nahezu spielerisch-kubistischen Verfremdung und Aufhebung der materiellen Masse exemplarisch verweist. Zahlreiche Werke Ramseyers fanden Aufstellung im öffentlichen Raum. Allein in seiner Heimat sind rund fünfzig zu zählen.