Karl-Ludwig Schmaltz setzt sich in seiner Plastik Ganglion Beta 2 mit kubischen Formen auseinander. Die verschachtelte Struktur besteht aus quadratischen Aluminiumplatten, die zu Kuben unterschiedlicher Größe zusammengefasst sind. Die stereometrischen Körper sind an mehreren Seiten offen und so ineinander geschoben, dass sie einander umschließen oder gegenseitig durchdringen. In die Platten eingelassene Kreise und Kreissegmente ermöglichen den Blick durch die Kuben, erschweren zugleich aber die Identifizierung der Struktur. Für sich gesehen oder zusammengefasst, stellen die Leerstellen geometrische Grundformen dar, die gleichberechtigt neben dem Materialgefüge stehen. In der Gegenüberstellung von negativer und positiver Form veranschaulicht Schmaltz‘ Plastik das Prinzip des Wegnehmens und Hinzufügens, das für den skulpturalen Umgang mit Ton, Gips, Stein oder aber auch industriell gefertigten Werkstoffen grundlegend ist. Die rhythmische Verteilung der eingestanzten Formen und das hohe Regelmaß in der Kombination der Platten erinnert an Verfahren aus der Naturwissenschaft. In ihrem Gesamtbild erinnert die Plastik an Modelle, die in der Chemie und Biologie zur Visualisierung von Atomen und Molekülen verwendet werden.