Hagen Hilderhof

Hagen Hilderhof

geb. 1937

Vertikaler Rhythmus, 1980

Corten-Stahl 390 x 78 x 78 cm

In der prismatischen Form und den übereinander gestapelten wie gegeneinander verschobenen Rhomboedern nimmt das Geschlossen-Pfeilerhafte den Takt kristallischer Leichtigkeit auf. Hilderhofs bildhauerische Praxis speist sich fast sprichwörtlich aus einer Obsession für die mathematisch berechenbare Gestalt, hier mineralischer Formationen, im Verhältnis zu ihrem ästhetischen Gehalt. Der Doppelspat als Paradebeispiel solch komplexer, diaphan-kristalliner Figurationen anorganischer Virtuosität in Vollendung bot das Musterstück wie Urbild der künstlerischen Gegenprobe in kolossaler Vergrößerung. Das durch den Menschen nach den Regeln der Isometrie Gestaltete erweist sich als „imitatio“ von bereits in der Natur vorgegebenen Strukturen, die ihrerseits jedoch nahezu spielerisch zu entstehen scheinen, wofür der Mensch, um ihrer Genese näherzukommen, einen ganzen Formelapparat aufwenden muss. Dieses unbeschwerte Moment naturhafter Genauigkeit spiegelt sich in der tänzerischen Balance der Rhomboeder. Scheinbar aus dem Prisma unterhalb herausgesprengt, treiben sie nach oben ihr übermütiges, optisches Verwirrspiel – ein akrobatisches „Trompe l’œil“ gegen die Regeln der Physik. (ish)

Textbeschreibung
ERIK N., Matthias T., Graffiti-Team, Fanz_the_one, derdream, C. REAL, qumi76, Sven Kleis/Grow Down
Y-Tunnel
Graffiti-Künstlerinnen und Graffiti-Künstler
Hall of Fame
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