Der Eingriff in den Raum, die Luft, unsichtbar-molekulare Materie, diese gleichermaßen zu formen und zu gestalten, gehört zu den wesentlichen Wirkungen wie Strategien im geometrischen Formenspiel der Werke Hageböllings. Die Bodenstücke und Raumschneisen der 1980er-Jahre stehen für eine energetische Aggression wie Geduldigkeit suggerierter Bewegung aus der Ordnung und Ruhe geometrischer Rationalität. Im Falle des Raumpflugs mag der Betrachter vor der scheinbar durch den Raum flitzenden Klinge zurücktreten. Die Dynamik der Formen, ihre Wirkung und Präsenz ist allein einem effektiv-manipulativen Aufbau durch das Auf- und Umbiegen, das Zuschneiden der Stahlplatten geschuldet, der mit einer Urerfahrung und Assoziationen spielt, die an unser visuelles wie haptisches Formenerleben gebunden sind. So wird das Spitze bedrohlich, das dem Boden aufliegende Rechteck erdend; das Dreieck wird zur scharfen Schneide, die hier in die Luft gereckt – ein Pflug um 180 Grad gedreht – den Raum zerteilt. Als Skulptur, die den Sockel überwindet, überwindet der Pflug als gestaltendes Objekt den Raum, den er aus der Fläche heraus gleichermaßen in seinem Volumen schafft. (ish)