Jochen Hiltmann

Jochen Hiltmann

geb. 1935

Dyspepsi, 1968

Bronze, Edelstahl (zweiteilig) 80 x 270 x 80 cm und 40 x 170 x 40 cm

Der Hamburger Bildhauer Jochen Hiltmann übernimmt bei der Titelgebung seiner Arbeiten gerne Fachjargon aus verschiedenen Disziplinen. So präsentierte er beispielsweise auf der Documenta 1963 die Werke „Geplatzte Scilla Alba“ (1963) und „Asclepia“ (1963), deren Titel er aus der Botanik entlieh. Für seine Skulptur „Dyspepsi“ bediente sich Hiltmann in der Medizin. Der aus dem Griechischen stammende Begriff ist der medizinische Fachausdruck für die allgemeine Verdauungsstörung. Die organische Form der Skulpturen, aufgedunsen und wulstig, lässt viel Raum für Assoziationen. Mit etwas Abstand voneinander liegen die beiden Formen auf der Rasenfläche, die eine deutlich kleiner als die andere. An einer Seite sind beide ballonartig aufgebläht und laufen nach hinten hin schmal aus. Die Endstücke erinnern in ihrer Optik an Blutgefäße, oder, bedenkt man den Werktitel, an Därme. Sie sind mit industriellen Blindstopfen verschlossen, wie sie im Leitungsbau zum Einsatz kommen, so kann — was immer die Figuren aufzuquellen scheint — unmöglich entweichen. Die Oberfläche der Figuren ist uneben und schrundig, was ihre organische Wirkung noch verstärkt. (irh)

Textbeschreibung
ERIK N., Matthias T., Graffiti-Team, Fanz_the_one, derdream, C. REAL, qumi76, Sven Kleis/Grow Down
Y-Tunnel
Graffiti-Künstlerinnen und Graffiti-Künstler
Hall of Fame
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