Ludger Gerdes

Ludger Gerdes

1954 – 2008

Neon-Stück („Angst“), 1989

Metall, Plexiglas, LED ca. 180 x 700 x 32 cm

Im Mimikri der Reklamewelt schleust sich wie ein Memento mori die Angst als Primäremotion menschlicher Seelenwelt in den Alltag. Gesäumt von Ikonen der Zerstreuung und Sinnfindung – Freizeit und Glaube – ist die Verstörung plastisch, über das Sprachliche hinaus materialisiert. Die Kunst hat sich ein Vehikel direkter visueller Kommunikation entlehnt, um den Weg der öffentlichen, geradezu sozial- philosophischen Intervention zu begehen. Hier erhält sich die Kunst als Lichtreklame / die Lichtreklame als Kunst ihre Autonomie vom städtischen Umraum, indem sie aufgrund des konzentriert emotional-provokativen, verstörenden Charakters ihr singuläres Gewahrwerden erzwingt. Gerdes treibt damit sein eigenes Plädoyer für eine Kunst im öffentlichen Raum, ihre Funktion als Medium der Kommunikation, mittels metasprachlicher wie allegorischer Trigger auf die existentielle Spitze. Die visualisierte Angst ist beim Betrachter bereits beim ersten Blick auf das Werk in seine eigene Sinneswelt vorgedrungen, konfrontiert ihn mit der Konditionierung der eigenen emotionalen Disposition angesichts medien- und kommunikationsgesteuerter Manipulation. (ish)

Aufgrund der anstehenden Rathaussanierung eingelagert.

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